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Diabetes mellitus

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) gehört zu den häufigsten hormonellen Erkrankungen von Hunden und Katzen. Ursache ist das Hormon Insulin, welches in der Bauchspeicheldrüse ungenügend gebildet wird oder zu wenig wirksam ist.

Glukose (Blutzucker) ist die Energie, die Zellen im Körper zum Leben und funktionieren brauchen. Die Zellen können die Glukose aber nur aufnehmen, wenn gleichzeitig Insulin vorhanden ist. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Wenn Ihr Tier an Diabetes erkrankt ist, produziert die Bauchspeicheldrüse kein oder zu wenig Insulin – oder die Zellen reagieren nicht mehr richtig darauf. Dies führt dazu, dass die Zellen im Körper keine Glukose mehr aufnehmen können und dass zu viel davon im Blut bleibt. Dieser Zustand wird als Diabetes mellitus bezeichnet.

 

2 Diabetes Typen:

  • Tiere mit Typ 1 Diabetes produzieren überhaupt kein Insulin (bei Hunden fast 100%)
  • Tiere mit Typ 2 Diabetes produzieren noch Insulin, aber entweder nicht genug, um alle Zellen im Körper zu versorgen oder die Wirkung des Insulins wird aus anderen Gründen beeinträchtigt (30% der Katzen)

 

Symptome:

Tiere mit Diabetes setzen vermehrt Harn ab und trinken viel. Oft ist der Appetit sehr gut, aber trotzdem verliert das Tier an Gewicht. Die meisten diabetischen Tiere zeigen ein recht gutes Befinden. Es kann aber zu einer lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung kommen, so dass die Tiere dann apathisch sind, nicht fressen und erbrechen.

Ungefähr 80 % der Hunde mit Diabetes entwickeln eine Linsentrübung, welche zur Erblindung führen kann. Ist sie einmal vorhanden, bildet sie sich nicht mehr zurück, in diesem Fall kann dann nur eine Operation helfen. Bei Katzen kann es aufgrund einer diabetes-bedingten Nervenschädigung zu Gehbeschwerden kommen. Die Symptome verschwinden meistens durch die Therapie.

 

Behandlung

Da die Bauchspeicheldrüse selbst nur ungenügend Insulin produziert, muss Insulin unter die Haut gespritzt werden. Weitere wichtige Bestandteile einer Diabetesbehandlung sind die Anpassung der Fütterung und ein regelmässiger Lebensstil, d.h. gleichbleibende Fütterungszeiten und regelmässige Bewegung des Tieres.

Wir möchten Ihnen die Behandlung Ihres Tieres so einfach wie möglich machen. Meistens kostet es anfänglich eine gewisse Überwindung seinem Tier Spritzen zu verabreichen. Wir nehmen uns daher viel Zeit, Sie mit der Insulingabe vertraut zu machen. Zuhause ist es hilfreich, wenn Sie anfangs eine zweite Person bitten, das Tier während der Insulininjektion zu halten. Die meisten Tiere wehren sich nicht, da sie die Injektion praktisch nicht spüren

Jedes Tier braucht ihre individuelle Dosis an Insulin. Die Einstellung des Diabetes kann mehrere Monate dauern. Bitte ändern Sie nie die Insulin-Dosierung, ohne vorher mit Ihrem Tierarzt gesprochen zu haben. Bei einem gut eingestellten Tier normalisieren sich Trinkmenge, Futteraufnahme und Urinabsatz. Das Körpergewicht bleibt konstant.

Da der Bedarf an Insulin schwanken kann, sind darüber hinaus regelmässige tierärztliche Kontrollen notwendig. Dabei bestimmen wir über den gesamten Tagesverlauf mehrfach die Blutzuckerkonzentration und können so entscheiden, ob Ihr Tier eine andere Insulindosis, ein anderes Insulinpräparat oder eine Änderung hinsichtlich der Fütterung benötigt. Einige Tierbesitzer fertigen zu Hause selbst ein solches Blutzuckerprofil an. Wir werden mit Ihnen gemeinsam entscheiden, ob dies auch bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze möglich und sinnvoll ist.

 

Fütterung

Zusätzlich zur Insulingabe ist eine regelmässige und konstante Fütterung einer Diabetes Diät sehr wichtig.

 

Bewegung

Achten Sie auf eine regelmässige Bewegung Ihres Hundes. Falls die Belastung sehr unterschiedlich ist, schwankt auch der Insulinbedarf stark und die richtige Einstellung, resp. Dosierung wird schwieriger.

 

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Caninsulin und Lantus muss im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nach der ersten Entnahme sind beide Insuline vier Wochen haltbar.

Falls Sie Ihr Tier mit in die Ferien nehmen, so können Sie das Insulin für etwa drei Wochen ausserhalb des Kühlschranks aufbewahren. Nach der Rückkehr verwenden Sie bitte eine neue Flasche.

 

Handhabung vor der Verabreichung

Verwenden Sie Caninsulin: drehen Sie vor der Entnahme des Insulins das Fläschchen zwischen den Handflächen (nicht schütteln), bis der Injektionsinhalt homogen und gleichmässig milchig erscheint.

 

Bei Lantus ist ein Mischen nicht nötig. Sie können das Insulin direkt aus dem Fläschchen entnehmen.

Verwenden Sie nur die Insulinspritzen, die Sie von uns erhalten haben. Stellen Sie bitte in der Apotheke oder bei Ihrem Tierarzt sicher, dass es die Richtigen sind (U 40/ml Spritzen für Caninsulin und U 100/ml Spritzen für Lantus).

Beim Aufziehen des Insulins ist es wichtig, dass sich keine Luftblasen in der Spritze befinden, da sonst die Insulinmenge geringer ist als verordnet.

 

Verabreichung des Insulins

Spritzen Sie das Insulin mit der Insulinspritze unter die Haut.

Sollten Sie ein kleines Blutgefäss treffen, ist dies nicht schlimm; Sollten Sie aus Versehen einige Tropfen daneben injizieren, sollten Sie nicht nach Dosieren. Bei einem Nachdosieren könnte es sein, dass Ihr Tier zu viel Insulin erhält!

 

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